Wer im Angelgeschäft vor den vielen Spinnruten steht, stellt sich sicherlich die Frage: Welche Spinnrute ist nun die Richtige? Allerdings ist es nicht besser zu fragen: „Was muss sie können?“.
Ob eine Spinnrute gut oder schlecht ist, hängt in erster Linie von den seinen eigenen Anforderungen ab, die man an eine Spinnrute stellt. Das bedeutet für welchen Zielfisch möchte ich meine Rute verwenden und welche künstlichen Köder möchte ich beim Spinnfischen verwenden. Wenn man zum Beispiel zum Barschangeln gehen möchte, dann bringt es nichts, wenn man eine Spinnrute mit einem Wurfgewicht von 100g verwendet. Und nicht nur allein die optischen Reize des Kunstköders entscheiden dabei. Auch wie die Köder geführt werden ist immens wichtig.
Das Wurfgewicht einer Spinnrute
Anders als bei Karpfenruten wird bei einer Spinnrute immer auf das Wurfgewicht achten angegeben. Das bedeutet, dass optimale Gewicht des Köders um die Angelrute perfekt zu laden. Mit dem Gewicht erreicht man also die maximalste Weite, die man werfen kann.
So groß die Auswahl der verschiedenen Köder auch sein mag, letztendlich das Gewicht des Kunstköders entscheidet über die Größe der Angelrute. Kleine Spinnköder erfordern also eine Angelrute mit einem geringeren Wurfgewicht, als ein großer Kunstköder, der folglich eine Angelrute mit einem großen Wurfgewicht haben muss. So lässt sich das Spinnfischen generell in 3 Gruppen aufteilen:
- Leichtes Spinnfischen (bis 10 Gramm Wurfgewicht)
- Mittleres Spinnfischen (10-45 Gramm Wurfgewicht)
- Schweres Spinnfischen (über 50 Gramm Wurfgewicht)
Die Anforderungen an eine Spinnrute
Der Zielfisch
Generell stellt sich die Frage was man denn mit der Spinnrute fangen möchte. Die möglichen Einsatzgebiete sind:
- Barsche
- Hechte
- Zander
Alleine der Zielfisch, also Hechte Zander oder Barsch, klassifiziert also schon relativ gut was für eine Angelrute gewählt werden soll. Bei Barschen sollten kleinere Kunstköder gewählt werden als beim Hechtangeln. Deswegen ist hier eher eine leichte bis mittlere Angelrute vom Wurfgewicht her zu wählen.
Einsatzort
Die nächste Frage wo man damit Angeln möchte begrenzt die Länge der Rute. Mit einer langen Angelrute zum Beispiel tut man sich an Bächen mit viel Vegetation, sprich: mit vielen Bäumen, ziemlich schwer. Hier wäre eher eine kurze Rute besser. Oder man möchte ziemlich weit auswerfen, dann benötige ich eine Spinnrute, die relativ lang ist und evtl. spezielle Weitwurf-Ringe aufweist. Oder man angelt vom Angelboot aus oder vom Belly-Boot aus und benötigt deswegen eine kürzere Rute.
Fazit: Je kürzer man auswerfen kann bzw. muss, umso kürzer ist die Angelrute.
Spinnköder
Auch den Köder, den ich verwenden möchte grenzt meine Spinnrute ein. Diese verschiedenen Kunstköder kennen wir:
- Dropshot
- Jigs
- Carolina Rig
- CrankBait
Die unterschiedlichen Köder beschreiben die jeweilige Aktion der Spinnrute. Das hat wiederum einen Einfluss auf die Köderführung.
Beim Dropshot Angeln benötige ich deswegen zum Beispiel eine Angelrute mit einer feinen Spitze wie bei einer Feeder Rute damit ich den Biss besser erkenne. Nach der Spitze muss die Angelrute wiederum richtig hart werden damit der Anschlag schön durchkommt.
Bei der CrankBait Rute brauche ich eher eine Rute die parabolisch in der Aktion ist. Das ist von Vorteil, weil der Fisch, wenn er einsteigt erstmal den Köder mitzieht und der Anhieb nicht so hart beim Fisch durchkommt. Das ist zum Beispiel für Aitel und Rapfen von Vorteil, weil sie eher ein weiches Maul haben.
Beim Jiggen zum Beispiel ist eine parabolische Rute nicht so von Vorteil, weil beim Anheben des Jiggs die Rutenspitze zu sehr nachgibt und man den Jigg nicht richtig Anheben kann. Hier braucht man also eher etwas eine Angelrute mit einer steiferen Spitze.
Gewicht des Kunstköders
Auch das Gewicht des Kunstköders beeinflusst die Wahl der richtigen Spinnrute. Möchte man also einen Gummifisch mit einem Jiggkopf von 30Gramm werfen dann benötige ich eine andere Spinnrute, als wenn ich kleine und leichte Spinnköder oder Wobbler werfen möchte.
Kosten einer Spinnrute
Auch der Preis entscheidet sicherlich für welche Spinnrute man sich entscheidet. Je nachdem welche Materialien verwendet wurden und welche optischen Verzierungen meine Angelrute besitzt hat Einfluss auf den Preis. Je leichter die Rute oder je besser zum Beispiel die Ringe sind, man denke hier nur an Weitwurfringe, umso teurer wird die Angelrute.
Wie viel Teile darf meine Spinnrute haben
Auch das Transportmaß ist beim Kauf wichtig. Dabei gilt je mehr Teile eine Angelrute hat, umso mehr Einfluss hat sie darauf wie sich eine Spinnrute biegt. Mittlerweile haben sich 2-teilige Spinnruten durchgesetzt. Auch 3-teilige sind manchmal noch zu finden.
Fazit: Wer also vor der Frage steht: Welche Angelrute soll ich kaufen, der sollte sich diese 6 Punkte merken:
- Für welchen Zielfisch
- Wo möchte ich die Angelrute einsetzen
- Welche Art von Spinnköder möchte ich verwenden
- Wie schwer ist mein Kunstköder
- Wie viel möchte ich für meine Angelrute ausgeben
- Wie viele Teile darf meine Angelrute haben